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Am Montag, den 13. Juni 2016 war es endlich soweit – wir brachen auf zu unserer diesjährigen Ungarntour. Leider blieben für diese Tour nur noch 6 Biker übrig – ab Ungarn waren wir dann mit Tamás letztlich 7 Biker.
Montag, den 13.06.2016
Wir starteten bei bewölktem Himmel aber ohne Regen – von München, über die B12 Richtung Altötting, weiter am Inn entlang Richtung Passau bis wir nach Ort am Innkreis ankamen. Dort trafen wir uns dann mit Michl und Mani – jetzt nun vollzählig Fuhren wir in Österreich auf der Autobahn über Linz bis nach Enns, dort verließen wir die Autobahn und fuhren Richtung Donau, hier mussten wir leider unsere Regenkombis anziehen. Unsere Route führte uns weiter – entlang der Donau bis nach Melk, wo wir eine ausgiebige Kaffeepause einlegten.
Ab hier hatten wir wieder traumhaftes sonnigs Wetter und wir konnten unsere Tour auf trockenen Straße weiterfahren. Ab St. Pölten ging es wieder auf die Autobahn, um Wien zu umfahren – dazu fuhren wir auf der A1 – dann weiter auf der A 21 bis zur Ausfahrt Neusiedl, von dort waren es nur noch 30 Minuten bis zu unserem ersten Übernachtungsort in Weiden am See.
Die Pension Seepanorama – traumhafte Lage am Neusiedler See – war nach diesem doch langen Tag der perfekte Übernachtungsort. Nach einem Begrüßungsbier und beziehen der Zimmer, gingen wir in ein „Heurigen“ Lokal, wo wir bei sehr gutem Essen und dem einen oder anderen Glas Wein den ersten Tag ausglingen ließen.
Dienstag, den 14.06.2016
Nach einem sehr guten Frühstück und bei erneuten traumhaften Wettern steht nun die erste Etappe nach und in Ungarn an. Wir verließen Weiden am See und fuhren zum österreichischen – ungarischen Grenzübergang, dort bezahlten wir unsere Maut und fuhren dann weiter – jetzt in Ungarn - bis zum nächsten Treffpunkt – der MOL Raststätte Mosonmagyaróvár, wo wir unseren guten Freund und Ungarn-Roadcaptain Tamás trafen.
Von nun an wurde die Tour durch Tamás geführt.
Vom Treffpunkt Mosonmagyaróvár , fuhren wir weiter auf der M1 bis nach Győr, danach bogen wir auf die Bundesstraße 82, vorbei an Veszprém und dem Csesznek Castle, wo wir einen kurzen Kaffeestopp einlegten. Unsere Strecke führte uns dann weiter auf der B 73 bis nach Balatonfüred.
Hier in Balatonfüred and der Tagore Promenade machten wir eine ausgiebe Mittagspause mit einen landestypischen „Fladen” und bestaunten den wundervollen Balaton (Plattensee). Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zur letzte Tagesetappe nach Budapest, nicht ohne einen kurzen Abstecher auf die Tihany Halbinsel zu machen, auch von hier hatten wir einen traumhaften Blick auf den Balaton. Die Weiterfahrt nach Budapest führte uns über Balatonfüred, Balatonalmádi, Velence, Erd nach Budapest – hier erwartete und eine mega Verkehrschaos (hier hatten wir auf Grund der hohen Temperatur einen kurzfristigen Ausfall von Flo´s Trude). Nach einer Stunde waren wir nun endlich durch und trafen in unserem nächsten Quartier – Villa Fontana Pansio, unmittelbar am Donaustrand ein. Zu unser aller Freude besuchte uns noch Lajos, der dann auch den ganzen Abend mit uns verbrachte. Nach dem üblichen Tagesabschlussbier, machten wir uns kurz frisch und gingen zum Abendessen an den Donaustrand und liesen auch so diesen Tag ausklingen.
Mittwoch, den 15.06.2016
Nach einem kurzen Frühstück unter freiem Himmel, packten wir wieder unsere Sachen und starteten nun in den Norden und Nordosten von Ungarn.
Wir starteten gegen 09:00 von Budapest – doch jetzt zogen schon schwarze Wolken auf, die uns dann doch veranlassten, die Regenkombis anzuziehen (was sich auch als gute Entscheidung herausstellte) Wir fuhren dann aus Budapest Richtung Norden raus und folgten der Bundesstraße 11 nach Pomáz und weiter nach Pilisszentkereszt. Ab hier zog sich die Straße hinauf nach Dobogókő zu einem wunderschönen Aussichtspunkt. Die Route führte uns dann weiter nach Dobogókő und nach Esztergom, wo wir aber mal einen Stopp, zur Besichtigung der Esztergom Basilica einlegten.
Die Kathedrale Unserer Lieben Frau und des heiligen Adalbert (ung. Nagyboldogasszony és Szent Adalbert prímási főszékesegyház), der Dom von Esztergom, ist die Kathedralkirche des römisch-katholischen Erzbistums Esztergom-Budapest. Sie befindet sich in Esztergom (deutsch: Gran), der früheren ungarischen Hauptstadt.
Der Dom ist der in den Himmel aufgenommenen Gottesmutter Maria und dem heiligen Adalbert von Prag geweiht. Seine Entstehungsgeschichte reicht von 1001 bis 1869. Als caput, mater et magistra ecclesiarum hungariae („Haupt, Mutter und Lehrerin der ungarischen Kirchen“) ist sie die größte Kirche Ungarns und steht auf Platz 18 der größten Kirchen der Welt
Von Esztergom folgten wir dann anschließend der B 11 weiter nach Visegrad. Hier befindet sich das berühmte Visegrad Castle.
Schon die Römer erkannten die strategische Lage des in der Antike Pons Navatus genannten Ortes und errichteten an dieser Stelle das Kastell Visegrád-Sibrik zur Überwachung der Donaugrenze ihrer Provinz Pannonien. Während der Völkerwanderung hinterließen Germanen, Slawen und Hunnen ihre Spuren. Bis in das 9. Jahrhundert war Visegrád Teil des Awarenreiches. Das Wissen um den altbesiedelten Platz des Kastells, der die Keimzelle des für die ungarischen Geschichte so wichtigen Ortes Visegrád bildete, bewahrte sich lange Zeit neben der weiter verwendeten römischen Wehrmauer auch in einem mächtigen Burgus aus der Regierungszeit des Kaisers Valentinian (364–375), der im Mittelalter repariert worden ist. Zu Beginn des 10. Jahrhunderts nahmen ungarische Stämme das Land in Besitz. Im Jahr 1009 wurde Visegrád erstmals als Komitatssitz unter seinem heutigen Namen erwähnt, das damit als offizielles Gründungsdatum gilt. Die noch vorhandenen römischen Befestigungen wurden ausgebaut und verstärkt. Nach dem Ende des Mongolensturms ließ Béla IV. die Burg Visegrád als Teil der Grenzsicherungen entlang der Donau umfangreich erweitern.
Hier in Visegrad war auch gleichzeitig der Fährübergang nach Nagymaros und wir überbrückten die Wartezeit (45 min) mit eine kleinen Kaffeepause.
Nach der Fährüberfahrt folgten wir der B12 und weiter auf der B 2 nach Rétság weiter über Balassagyarmat – Szécsény nach Hollókő. Das war bist jetzt die schönste Strecke – eine absoluter Genuss für Motorradfahrer – kurvenreich, durch dicht bewaldete Hügel – traumhaft (wenn es trocken gewesen wäre, der Hammer).
Nach dem wir Hollókő (Weltkulturerbe) erreicht haben, legten wir hier auch die Mittagspause ein, nach Besichtigung des Historischen Dorfes, durfte eine echte ungarische Gulaschsuppe nicht fehlen.
Hollókő [] (deutsch Rabenstein) ist eine Gemeinde im Kreis Szécsény im Komitat Nógrád in Nordungarn. Der Ort bekam seinen Namen, da laut Legende die Raben in der Nacht alles davontrugen, was die Menschen tagsüber bauten. Die Gemeinde gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Hollókő besteht aus zwei Teilen, der Altstadt und der Neustadt. Teile der Altstadt dienen heute dem Tourismus (Postmuseum, Volkshaus, Touristenherberge).
Jedes Jahr zu Ostern können sich die Touristen einer alten ungarischen Tradition erfreuen, bei der die Junggesellen des Dorfes die Mädchen mit einem Kübel Wasser übergießen (heutzutage geschieht dies mit Kölnisch Wasser).
Die Altstadt brannte 1909 völlig ab, wurde aber exakt wiederaufgebaut und ist jetzt durch die UNESCO geschützt. Teile der Burg, die im 15. und 16. Jahrhundert eine erhebliche Rolle gegen die osmanische Belagerung spielte, sind ebenfalls restauriert.
Von Hollókő fuhren wir dann wieder weiter, über Pásztó nach Kékestető (höchster Punkt in Ungarn 1.014 m) Wieder führte uns diese Straße durch zahlreiche enge Kurven hinauf durch dichte Wälder auf den höchsten Punkt in Ungarn, leider wurde es immer nebliger und Oben war die Sicht beinahe bei Null – schade. Wir kehrten wieder um und fuhren über Kékestető auf der B 24 über Recsk nach Eger. Das Wetter wurde besser und wir hatten unseren nächsten Stützpunkt erreicht. Nach dem wir unsere Unterkunft - Villa Citadella Pansio – bezogen haben, ließen wir am Abend in Eger bei einem traditionelle Abendessen auch diesen Tag ausglingen.
Donnerstag, den 16.06.2016
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von endlosen geraden Straße und großen flachen Ebenen, wir durchquerten die Pusta und fuhren an die südliche Grenze von Ungarn.
Von Eger fuhren wir dann auf der B25/3/33, streiften de to Poroszló Tisza See, fuhren dann weiter auf der B 33/34/4 highway nach Szolnok
Auf dem Weg nach Szolnok, durchquerten wir den Hortobágy-Nationalpark.
Der Hortobágy-Nationalpark, ungarisch Hortobágyi Nemzeti Park, ist Ungarns erster und größter zusammenhängender Nationalpark. Er wurde am 1. Januar 1973 auf einem Gebiet von 52.000 Hektar gegründet und ist kontinuierlich auf 82.000 ha erweitert worden. 1979 wurde der Kern mit 32.037 ha Ramsar-Gebiet (Feuchtgebiet internationaler Bedeutung, Nr. 189/3HU008). In demselben Jahr wurde er auch als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt (52.000 ha, HUN02). 1999 wurde der Park in das Welterbe aufgenommen. 2011 wurde er als Lichtschutzgebiet von der International Dark Sky Association auch als International Dark Sky Park (IDSP, in Silber) anerkannt, und nennt sich seither auch Hortobágyi Csillagoségbolt-park (englisch Hortobágyi Starry-Sky Park). Damit war er das erste UNESCO-Welterbe, das auch Lichtschutzgebiet wurde.
Auf dieser Strecke fuhren wir bei der Schwägerin von Lajos vorbei, wo wir selbstgemachtes original ungarisches Paprikapulver vorher bestellt und jetzt kaufen konnten ( Danke Lajos ).
Die Route führte uns dan weiter auf der B 44/54 über Baja - Kecel – weiter durch den Gemenc Forst (20 km) – bogen ein auf die B 56 und weiter nach Mohács. Von Mohács war es dann nur noch ein Katzensprung zu unserem nächsten Übernachtungsort in Villány - die Diófa Pansio.
Das war ein Hotel mit eigenem Weingut, was natürlich unseren Erwartungen voll und ganz entsprach.
Nach dem üblichen Tagesabschlussbier (0,33 cl) freuten wir uns schon auf die bevorstehende Weinprobe mit allerlei ungarischen Spezialitäten – Glücklich und zufrieden ging für uns auch dieser Tag zu Ende
Villány - die „Stadt der Trauben und Weine“ ist ein Bahnknotenpunkt und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten . Sie ist auch heute noch von Donauschwaben bewohnt, die nach den Türkenkriegen von Maria Theresia dort angesiedelt wurden. Sie brachten neue Rebsorten nach Ungarn mit (z. B. Blauer Portugieser) und erarbeiteten sich einigen Wohlstand.
1946, nach dem Zweiten Weltkrieg, wurden viele Deutsche aus Ungarn vertrieben. Das geschah, anders als im Sudetenland oder in Jugoslawien, zumeist ohne Gewaltanwendung. Viele Denkmäler in der Umgebung erinnern an diese Zeit.
Villány und viele andere Orte und Städte in den Siedlungsgebieten der Donauschwaben weisen heute zweisprachige Ortstafeln auf, manche auch dreisprachige (zusätzlich Kroatisch oder Serbisch).
Der Wein aus Villány und Umgebung hat sich auch außerhalb Ungarns einen guten Ruf erworben. Vor allem Budapester Weinkenner jedoch sind bereit, Höchstpreise für Weine aus den Spitzenweingütern aus Villány zu zahlen. An der Weinstraße Villány-Siklós befinden sich unzählige Weinkeller. Im Gegensatz zum benachbarten Weißweinort Siklós, ist Villány wegen seiner Rotweine berühmt, die dem Ort den Spitznamen „Bordeaux des Ostens“ eingebracht haben.
Freitag, den 17.06.2016
Sichtlich gut gelaunt, starteten wir in Villány um über Harkány auf der B 58 nach Pécs zu fahren (hier wurde nochmals kräftig Paprika, ungarische Salami u.a) eingekauft.
Danach ging es weiter auf der B 6 über Orfű – Magyarhertelend – Magyarszék, dann auf der B 66 nach Kaposvár und weiter nach Fonyód wieder an den Plattensee, doch jetzt an das südliche Ende. Hier legten wir nochmals einen kurzen Kaffeestopp ein. Wieder frisch, fuhren wir weiter auf der B 7 nach Keszthely und auf der B 87 nach Szombathely, zu unserem nächsten Übernachtungspunkt.
Hier verbrachten wir unseren letzten gemeinsamen Abend zusammen mit Tamás, bei Fröccs und sehr gutem Essen!
Samstag, den 18.06.2016
Ja – auch die schönsten Dinge gehen einmal zu Ende – dies gilt natürlich auch für unsere Ungarn-Tour.
Hier endet auch die Tour für Tamás – er wird von hier aus wieder direkt zurück nach Budapest fahren.
Tamás hat uns in den letzten 4 Tage in einer außerordentlichen und einmaligen Art mit seiner Tourenplanung und Führung seine Heimatland gezeigt.
Wir durften einmalige Landschaften genießen, die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Ungarn erfahren, die ungarischen Spezialitäten kennen lernen und viele bleibende Eindrücke mitnehmen, dafür lieber Tamás unser aller Dank für die Tour und Dein Engagement – Du bist der perfekte Roadcaptain!
Selbstverständlich würden wir uns freuen, wenn Du uns nächstes Jahr wieder auf einer unseren Touren begleiten würdest – you are very welcome!
Für uns hieß es jetzt auch Abschied nehmen, Tamás meldete sich ab und fuhr zurück, wir machten uns dann auch so langsam auf den Weg, um zu unserem letzten Übernachtungspunkt in Neuhofen an der Ypps zu fahren.
Von Szomathely fuhren wir dann nach Köszeg, dort überquerten wir die Grenze zu Österreich. Kaum in Österreich angekommen, hat uns auch schon das schöne Wetter verlassen, mehr und mehr zogen Wolken auf, die dann immer dunkler und bedrohlicher wurden – letztlich hatten wir Glück, und kamen ohne naß zu werden in Neuhofen an - doch jetzt wieder zurück zur Strecke.
Von Köszeg führte uns die Strecke weiter über Krumbach – Neunkichen – Spital am Semmering nach Mariazell (das Altötting in Österreich). In dieser idyllischen Kleinstadt legten wir abermals eine kurze Kaffeepause an, bevor wir auf traumhaften Alpenstraßen und durch das Höllental hinauf zum Motorradtreff „Kalte Kuchl“ fuhren – hier muß man einfach nochmal anhalten.
Von der „Kalten Kuchl“ fuhren wir dann wieder weiter auf eindrucksvollen Straßen nach Neuhofen in das „Bikerhotel“ Perbersdorfer Heuriger – ein Traum (die Bilder sprechen für sich).
Für diesen Abend entschieden wir uns für eine typische Brettljause – zur Freude aller, besuchten uns dann noch die Schwiegereltern von Jürgen – mit denen wir dann auch diesen Tag gelassen ausklingen ließen.
Sonntag, den 19.06.2016
Ein bisschen verschlafen und mit Wehmut bereiteten wir uns nach einem super Frühstück wieder auf die endgültige Heimreise vor.
Die Wetteraussichten waren bescheiden – doch bevor es losging, folgten wir noch kurz der Einladung der Schwiegereltern von Jürgen, auf einen kurzen Kaffee auf Ihrem Hof zu Hause.
Von dort starteten wir nun – wieder in Regenklamotten – auf dem direkten Weg nach München. Die Strecke führte uns dann auf der Autobahn über Linz – Welz. Mani und Michl fuhren dann von dort wieder Richtung Passau. Wir fuhren weiter über Salzburg bis nach Übersee am Chiemsee, es wechselte zwischen leichtem Nieseln bis hin zu wolkenbruchartigen Regenschauer. Kurzer Kaffee und dann zurück nach München.
Letztlich sind wir doch noch einigermaßen durchgekommen (kleiner Umweg wegen Stau auf der A8) aber jeder ist gesund und ohne Zwischenfälle zu Hause eingetroffen – jeder?
Nein – Michls Harley wollte bei Passau nicht mehr – Regler der Lichtmaschine war defekt, doch Dank ADAC ist auch er gut zu Hause angekommen.
Wieder einmal ist eine einmalige Tour – ohne Um- und Unfälle zu Ende gegangen. Wieder einmal waren wir in der Lage – unzählige Eindrücke von einem bisher weitgehend unbekannten Land zur Erleben und mitzunehmen.
Ich danke nochmals allen Teilnehmer für die super Woche, für die Disziplin während der Tour und auch nochmal den allergrößten Dank an Tamás, für seine absolut perfekt geführte Tour.
Ride on!
Euer Roadcaptain!
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