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Freitag, den 01.07.2022
7 Biker und Bikerinnen trafen sich um 09.00 Uhr zur großen Rumänienrundfahrt am Freitag, den 01.07.2022 in Holzkirchen Süd. Leider ist Edi krankheitsbedingt und Tamás aus dienstlichen Gründen ausgefallen.
Nichtsdestotrotz kam Tamás am Abend nach Podersdorf am See, um uns am Samstag bis zur rumänischen Grenze zu begleiten – war echt klasse.
482 km lagen vor uns – dann mal los. Es lief alles super, doch die reine Autobahn nervte so langsam, so fuhren wir ab St. Pölden über Land nach Podersdorf, wo wie gegen 17:30 eingetroffen sind. Michl und unser Tourguide Theo waren auch schon da.
Nach einem oder auch zwei Willkommendbierchen bezogen wir die Zimmer und gingen zum gemeinsamen Abendessen. Theodor wollte noch eine kurze Einführungsrunde machen, doch der Sturm trieb uns in das Lokal. Schnell lernten wir uns kennen und das Briefing für den Folgetag viel kurz aus.
Der Plan war - ab Podersdorf direkt auf die Autobahn und über Budapest nach Satu Mare – ca. 560 km bis zum Ziel.
Tag 1: 02.07.2022 - Wien – Satu Mare 560 km
Nach einem ersten kurzen Kennenlernen geht’s direkt los, vorwiegend auf der Autobahn durch die ungarische Pusta bis Ihr kurz nach der rumänischen Grenze – dort verabschiedeten wir Tamás – um weiter die Stadt Satu Mare zu erreichen. Beim Abendessen konnten wir erstmals an den typisch rumänischen Speisen erfreuen, einheimisches Bier und selbstgebrannter Schnaps dürfen natürlich nicht fehlen – es hat nur ein bisschen länger gedauert. Erste Nächtigung im Hotel President in Satu Mare.
Leider hat uns am Abend Tamás angerufen, das er mit seiner „neuen“ Maschine wieder das gleiche Problem hatte, wie vor 5 Jahren in Neuhofen an der Ybbs, wahrscheinlich ist die Lichtmaschine oder Batterie defekt, glücklicherweise war er nicht mehr soweit von seinem Elternhaus entfernt.
Tag 2: 03.07.2022 - Satu Mare – Moldovita 358 km
Den ersten Teil des Tages verbrachten wir noch in der historischen Provinz Maramures. Berühmt ist sie für ihre Holzkultur und gut gepflegten Traditionen. Nach einem Besuch des "Fröhlichen Friedhofs" überquerten wir erstmals die Karpaten. Die neu ausgebaute Passstraße führte uns auf 1.500 m Seehöhe. Über tolle Kehren erreichten wir die Bukowina, die Heimat der Moldauklöster. Nächtigung Casa Calin in Judetul Suceava. Hier im Casa Colin war es traumhaft schön, ein kleines Dorf aber ein klasse Unterkunft. die Hausherrin bekochte uns persönlich und es hat super lecker geschmeckt. Service und Freundlichkeit war sagenhaft - man konnte sich so richtig woglfühlen.
Tag 3: 04.07.2022 - Moldovita – Crit 350 km
Gleich zu Anfang machten wir einen kurzen Abstecher in das Kloster Moldovita – eine uralte Klosteranlage mit einer traumhaft schöne Kirche. Nach diesem kleinen Kulturstopp ging es dann weiter. Eine der unbekanntesten Passstraßen der Karpaten wartete auf uns. Ein alter Pilgerweg, der erst kürzlich ausgebaut wurde, eine der schönsten Motorrad-Strecken der Reise! Vom Land der Klöster und Pilgerwege geht es weiter über den Borgopass, wo Graf Dracula auf Euch wartet, spielt sich doch die Handlung in Bram Stokers Roman in diesem Dorf ab. Inwieweit die Legende auch stimmt, werdet Ihr vor Ort erfahren. Danach führt die Strecke durch das ungarisch geprägte Szeklerland nach Siebenbürgen. Nächtigung Bereich des Schlosses in Sighisoara / Seßburg - zumindest befindet sich hier das Geburtshaus von Vlad Draculea …
Tag 4: 05.07.2022 - Crit – Bran 180 km
Unsere Reise ging dann weiter durch die Hügellandschaft Siebenbürgens Richtung Süden. Zwei sehr schöne Gebirgs-Straßen lagen vor uns. Unterwegs hätten wir die Gelegenheit, eine interessante Kirchenburg zu besichtigen, in die sich früher die Dorfgemeinde vor türkischen Einfällen retten konnte. Auf dem Weg nach Bran, lud uns Theo auf einen kurzen Stopp bei seinem Vater ein – diese war eine sehr schöne Geste und wir haben uns dort auch sehr wohl gefühlt – ganz lieben Dank nochmal.
Im Anschluß ging es dann weiter und wir erreichten Bran/Törzburg . Unsere Unterkunft Bran Chalet lag genau in Sichtweite zum Dracula -Schloss …. Daher hatten wir auch genügend Zeit, das „Dracula Schloss” zu besichtigen.
Tag 5: 06.07.2022 - Bran – Hermannstadt 270 km
Ein Tag mit mehrerer Höhepunkte erwartete uns. Zuerst fuhren wir über den Bran Pass und erreicht Curtea de Arges. Hier beginnt der Aufstieg auf die berühmtesten Straße Rumäniens: Die Transfagarasan. Spannende Kehren, atemberaubende Landschaft und wilde Natur. Theo sagte noch, mit ein bisschen Glück begegnen Euch auch Bären.
Theo hat nicht zu viel versprochen gleich am Anfang des Branpasses lief ein wilder Bär auf der Steinmauer direkt an der Straße, weiter sahen wir noch 3 Bären und 2 Bärenkinder. Mit dem Auto ist das ja sicher, als Motorradfahrer fühlt man sich als fahrender „Hamburger“ wenn der Bär nur ein paar Meter von dir entfernt ist.
Leider begann es auf der Zufahrt zum Transfagarasan leicht zu regnen und der Pass hüllte sich in dichtem Nebel. Nach einer kurzen Pause ging es dann wieder hinunter – kaum 10 Sicht – war schon ein bisschen abenteuerlich.
Die Nacht verbrachten wir im geografischen Zentrum Rumäniens, in der siebenbürgischen Stadt Sibiu, besser bekannt als Hermannstadt. Wir sahen eine tolle Stadt, berühmt vor allem auch für ihre beeindruckende Altstadt in altdeutscher Architektur. Lediglich die gewisse „Unfreundlichkeit“ des Hotelpersonals der Villa Weiden, hinterließ eine kleinen bitteren Nachgeschmack.
Tag 6: 07.07.2022 - Sibiu – Eselnita 330 km
Die heutige Strecke führte uns über die höchste Gebirgs-Straße Rumäniens, die Transalpina, mit zahllosen Kurven bis auf etwa 2.300 m Seehöhe. Eine traumhafte Straße – wie ein Band wurde die Straße auf die Höhenzuge „hingelegt“ Wir sind an vielen kleinen Dörfern vorbeigefahren, die nur während des Sommers von Hirten und Waldarbeitern bewohnt sind. Auch fuhren wir durch traumhafte, unberührte Täler.
Am späteren Nachmittag erreichten wir die Eisernen Tore der Donau und damit auch den Punkt, wo sich die Karpaten mit der Donau treffen. Unser Quartier lag direkt an der Donau, mit einem märchenhaften Blick auf das serbische Ufer auf der anderen Seite. Nächtigung in Pensiunea Mai Danube in Eselnita.
Die Managerin fragte noch am Abend, ob wir evtl. Lust hätten, am nächsten Morgen mit dem Boot zu den Eisernen Toren zu fahren, sie können das organisieren – klar machten wir das, wann kommt man hier nochmal her.
Tag 7: 08.07.2022 - Eselnita – Timisoara 310 km
Um 09:00 Uhr kam das Boot – die Fahrt dauerte ca. 1 ½ Stunden und man konnte vieles Entdecken, - mehr sagen nur die Bilder.
Wieder zurück, fuhren wir dann der Donau entlang bis ins Banat. Die Landschaft war besonders spannend, da man durch Berge und gleichzeitig entlang der Donau fährt. Fotomotive gab es genug und wir hatten auch die Zeit – unter anderem sahen wir auch die Überreste der türkischen Festung am serbischen Donauufer.
Die Strecke führte und dann weiter entlang der serbischen Grenze durch den ärmeren Teil Rumäniens, hier waren die Straße schlechter, die Dörfer weniger gepflegt – halt ein bisschen anders, als das Rumänien, was wir bisher gesehen hatten.
Am Nachmittag erreichten wir dann Timisoara/Temeschwar, die Stadt, die vom österreichischen Prinzen Eugen erobert und wieder aufgebaut wurde. Bekanntheit erreichte Timisoara auch als Ort, an dem 1989 die rumänische Revolution ausgebrochen ist, die zum S turz des Ceausescu Regimes führte.
Unser letzter Abend in Rumänien, klar, dass wir diesen genossen haben und auch die Gelegenheit nutzten, um uns nochmals ganz herzlich - für die super Tour Leitung, den unvergesslichen Eindrücken und die vielen Hintergründe Rumäniens von Theo - zu bedanken. Einen bessern Guide konnten wir sicherlich nicht finden und einen Freund haben wir auch dazu gewonnen!
Nächtigung im Hotel Silva in Timisoara.
Tag 8: 09.07.2022 - Timisoara – bis zur Ungarischen Grenze bei Nädlac – weiter über Budapest nach Österreich Podersdorf am See 508 km
Leider hieß es jetzt Abschied nehmen von unserem neu gewonnenen rumänischen Freund. Mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck machten wir uns wieder auf den Heimweg.
Theo begleitet uns bis kurz vor Nädlac, an der rumänisch-ungarischen Grenze. Ein letzter Stopp und Verabschiedung … Theo musste dann wieder zurück nach Bukarest ( ca. 600 km ) fahren und wir knappe 500 km nach Podersdorf.
Nach ca. 20 Minuten hatten wir auch den Grenzübertritt geschafft und fuhren ohne weitere Probleme – über Budapest nach Podersdorf am See.
Den Abend ließen wir dann in einem Heurigenlokal in Podersdorf am See ausklingen.
Dieser wurde durch Katja Neuburger – die Michl am 01.07. an der Tankstelle in Podersdorf kennen gelernt hat – organisiert, Danke dafür!
Tag 9: 10.07.2022 - Rückfahrt nach Deutschland 480 km
Heute letzte Etappe – von Podersdorf am See über Wien nach München. 6o km nach Wien dann Regen – hätten wir nicht gebraucht. Mit dem Regenkombi dann weiter, teilweise hat es richtig geschüttet, doch kurz vor Rohrdorf konnten wir diese wieder ausziehen.
Ab Rohrdorf (Autobahn war dicht) fuhren wir dann unterschiedlich über Land Richtung München bzw. Landsberg – letztlich ist jeder gut und sicher zu Hause angekommen.
Viel zu schnell ist die Zeit vergangen, aber wir hatten unvergessliche Momente erleben dürfen. Wir durften Rumänien von seiner echten Seite kennen lernen und wir haben es genossen.
Danke an Euch – war wieder ein Highlight und eine traumhafte Tour und nochmals Danke an Theo – ohne Dich hätten wir dies so nie erleben können.
Bleibt gesund - bis zur ächsten Tour!
Ride on! Euer Roadcaptain
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